Man nehme:
3.5 Meter Loden oder Wollstoff.
3.5 Meter Stoff zum füttern.
Nadel und Faden, sowie einige Geduld und gute Musik.
Zum Futter:
Getragen wurde der Mantel/Umhang im Mittelalter von allen Schichen, wobei natürlich die Ausführung variierte. Der Mantel des Adels war im Sommer mit kontrastierender Seide oder ähnlichem gefüttert, im Winter mit Pelzen. Dazu wurde der Mantel oben von einer Kordel ("Tassel") oder zwei Tasselscheiben, die miteinander verbunden waren, festgehalten. Die ärmere Bevölkerungsschicht trug den Tasselmantel mit Leinen gefüttert (oä) und da wurde er oben durch eine Fibel festgehalten. Der Vorteil war, dass jene nicht die Tasselschnur mit der Hand von sich halten mussten, damit der Mantel sie nicht erwürgt.
Fertigung:
Erst einmal einen großzügigen Halbkreis mit einem Radius von 1.50 - lieber etwas mehr, da Säume und dergleichen - auf den Oberstoff skizzieren.
Den "Ausschnitt" für den Kopf sollte man auch gleich auftragen, dazu reicht ein Halbkreis mit einem Radius von 15 cm, beginnend beim Mittelpunkt des Mantels.
(Na Kinder, sagt nochmal, Geometrie kann man nicht brauchen...)
An einer Seite lässt man den Mantel offen, wendet dann das ganze durch und bügelt die Säume glatt, um anschließend die offene Seite dann auch zu vernähen, wie bei der vierten Seite eines Polsters - einfach die Seiten ein wenig einknicken und dann zunähen.
In Planung ist noch:
- die Nackenpartie mit Fell zu belegen.. (glattes, weiches Ziegenfell, nichts exorbitantes, liebe Tierschützer)
- die Säume am Durchmesser entlang.. also da, wo er geschlossen wird.. mit einem Schrägband zu versehen, womöglich in weinrot, wenn mir etwas Wollstoff von der Tunika übrig bleibt.
Der Verschluss:
Derzeit habe ich zwei Nestellöchel gemacht, durch jene werden meine "Tasseln" befestigt - jene werden durch eine dünne Silberkette zusammengehalten.
Aber ich bin am überlegen, noch vier weitere Nestellöcher zu machen und den Mantel dann mit einer Kordel - durch fingerloop braiding - zusammen zu halten.
Vorschläge?
- Komplett handgenäht. Ich gönne mir jetzt ein kleines Entspannungsbad für die Finger und hör ein wenig Runrig. Meine armen Fingerkuppen.